7
Einführende Worte
Liebe Leserinnen und Leser,
vom 3. bis zum 6. September 2015 veranstaltete das Heinrich-Schliemann-Muse-
um Ankershagen (HSM) in bewährter Zusammenarbeit mit der Heinrich-Schlie-
mann-Gesellschaft Ankershagen e. V. (HSG) sein mittlerweile 11. wissenschaftli-
ches Kolloquium zum Thema „Archäologie und Archäologen im 19. Jahrhundert“.
Im Juni 2014 riefen wir die internationale Fachwelt zur Teilnahme auf. Im ersten
Zirkular heißt es:
„Am 26. Dezember 2015 jährt sich zum 125. Mal der Todestag von Heinrich
Schliemann. Das ist Anlass genug, diesen tatkräftigen Mann wieder mit einer
großen Konferenz zu ehren.
Das 19. Jahrhundert war ein Zeitalter von großen archäologischen Entdeckungen!
Heinrich Schliemann konnte sich als Ausgräber aus zweierlei Gründen einer be-
sonderen Aufmerksamkeit erfreuen. Zum einen lag das an seinem Forschungs-
gegenstand – ubi Troia fuit? – war eine der interessantesten Fragen zur Weltge-
schichte und seine Funde in Troia und Mykene waren spektakulär. Zum anderen
sorgten sein Leben und seine Selbstdarstellungen darüber für größtes Aufsehen.
Für eine objektive Beurteilung dieser buntschillernden Person ist es unerlässlich,
die Relationen zwischen seinen charakterlichen Schwächen und seinen enormen
Verdiensten für die Altertumswissenschaft zu wahren. Noch wichtiger ist es,
Schliemann nicht isoliert zu betrachten! Nur im Vergleich zu anderen Ausgra-
bungsplätzen und Archäologen lässt sich sein Werk gerecht beurteilen. Das 19.
Jahrhundert steckt den zeitlichen Rahmen ab, ist aber kein statisches Postulat.
Notwendige zeitliche Rück- und Vorgriffe (18. bzw. 20. Jahrhundert) sollten sich
jedoch in Grenzen halten.“
Die Resonanz auf diesen Aufruf war überwältigend. 27 Referentinnen und Re-
ferenten aus 6 Ländern (Deutschland, Kuba, Niederlande, Österreich, Schweiz,
USA) nahmen am Kolloquium teil.
1
Die Interdisziplinarität auf dem Kolloquium
ist besonders hervorzuheben. Es trafen zusammen Althistoriker, Altphilologen,
Archäologen, Germanisten, Sozialwissenschaftler und Wissenschaftshistori-
1
Leider konnte Wout Arentzen aus familiären Gründen nicht anreisen. Sein Vortrag wurde aber
verlesen. Auch vermissten wir dieses Mal unseren langjährigen Freund Professor Korrés aus Athen.