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Seite 2 Informationsblatt 27 März 2016

Geleitwort

Liebe Mitglieder der Heinrich-Schliemann-Gesell-

schaft e.V.,

im Namen des neu gewählten Vorstandes der HSG wünsche

ich Ihnen und ihren Angehörigen für das Jahr 2016 noch viel

Gesundheit, verbunden mit der Bitte, unserer Gesellschaft wei-

terhin die Treue zu halten und das Heinrich-Schliemann-Muse-

um als unsere Fördereinrichtung auch zukünftig tatkräftig zu

unterstützen.

Das zurückliegende Jahr 2015 stellte besondere Anforderungen

an die HSG und das HSM. Leider ist es uns trotz mannigfal-

tiger Bemühungen nicht gelungen, das HSM in unmittelbarer

Trägerschaft des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte zu

erhalten. Das Schliemann-Museum wurde mit weiteren Einrich-

tungen musealen Charakters einem Kreistagsbeschluss zufolge

in eine GmbH „Wirtschaftsförderung Mecklenburgische Seen-

platte“ eingegliedert. Folgt man den im Gesellschaftsvertrag

angegebenen Zielen, so würden diese keinen Widerspruch hin-

sichtlich der Gemeinnützigkeit darstellen und damit voll förder-

fähig sein. Um in dieser Hinsicht Klarheit zu erhalten, hat der

Vorstand der HSG Abgeordnete gebeten, eine diesbezügliche

Anfrage zu stellen. Unsere Bemühungen zeitigten leider keinen

Erfolg!

Im Zeichen des 125. Todesjahres Schliemanns organisierten wir

in enger Zusammenarbeit mit dem HSM das 11. internationale

Kolloquium in Neubrandenburg und Ankershagen. Diese Ver-

anstaltung kostete viel Kraft, Beharrlichkeit bei der Einwerbung

der Finanzen, verbunden mit der Überwindung zahlreicher bü-

rokratischer Hürden, und erforderte ein großes Zeitvolumen.

Dieser Arbeitsaufwand hat sich in mehrfacher Hinsicht gelohnt.

So war es erfreulich zu hören, dass die Referenten das HSM

als internationale Gedenk- und Forschungsstätte für Heinrich

Schliemann hervorhoben und uns Mut bei der weiteren Arbeit

sowie auch ihre Unterstützung zusprachen. Dank der toleranten

und gelösten Atmosphäre entwickelten sich am Rande des Kol-

loquiums zahlreiche Gespräche zwischen Referenten, Zuhörern

und Organisatoren, die es möglich machten, neue Sichtweisen

zu erkennen oder Mitgeteiltes zu vertiefen.

Die Festveranstaltung im Marstall Neubrandenburg und der Be-

such der Aufführung der „Deutschen Tanzkompanie“ mit „Car-

mina burana“ bot neben den kulinarischen bzw. künstlerischen

Genüssen einen geeigneten Rahmen, sich auch privat etwas nä-

her zu kommen.

Besonders erfreulich war es, dass wir die Tradition der Verga-

be einer „Heinrich-Schliemann-Medaille“, die mit der Aufhe-

bung des „Müritzkreises“ abrupt endete, in Eigenregie der HSG

fortsetzen konnten. Der Greifswalder Künstler Heinrich Zeni-

chowski gestaltete im Auftrag der HSG diese neue Medaille und

nahm an der Vergabe teil. Ich möchte an dieser Stelle den Aus-

gezeichneten Frau Sybille Galka, Herrn Dr. Witte und Herrn

Wout Arentzen nochmals herzlich gratulieren.

Ein weiterer Höhepunkt im Leben der Gesellschaft war unsere

Studienfahrt nach Sizilien, an der 43 Interessenten teilnahmen.

Das Programm war auch in diesem Jahr anspruchsvoll und zeit-

lich gut ausgelastet. Unsere Reise führte uns um die ganze Insel.

Wir besuchten Syrakus, Catania mit dem Ätna, Palermo mit sei-

nen weltberühmten Sehenswürdigkeiten, die Ruinen der römi-

schen Villa „Romana del casale“ mit den herrlichsten Mosaiken

aus römischer Zeit, die ich je gesehen habe, und folgten auch

Schliemanns Spuren und seiner „Nachfolger“ auf der Insel Mo-

zia. Wir erlebten im Theatro Massimo in Palermo eine Auffüh-

rung von Mozarts „Zauberflöte“, genossen den sizilianischen

Wein, Pasta und Pizza, die noch herrlich blühende Flora und

die phantastischen Ausblicke auf die Buchten im azurblauen

Meer, auf unwirtliche „Mondlandschaften“ am Ätna und sahen

die herrlichen Tempelruinen von Segesta und im Tal der Tempel

von Agrigent. Der Schmelztiegel der Kulturen in Sizilien mit

seinen reichen Hinterlassenschaften aus griechisch-römischer,

punischer, byzantinischer, arabischer, staufischer, französischer

und Neu-Zeit wurden für uns erlebbar.

Diese Studienreisen sind fester Bestandteil und Höhepunkte

unseres Gesellschaftslebens. Sie stärken unsere Gemeinschaft!

Deshalb ist es umso wichtiger, die eigentliche Zielstellung der

HSG nicht aus den Augen zu verlieren, die Förderung des HSM!

Eine unbestreitbare Notwendigkeit ist es, die Instandsetzungs-

arbeiten des Museumsgebäudes und die Installierung einer neu-

en Dauerausstellung zu gewährleisten. Der Landkreis Mecklen-

burgische Seenplatte allein ist damit finanziell sicherlich über-

fordert. Es wäre also wünschenswert, wenn sich auch Mitglie-

der unserer Gesellschaft an das Ministerium für Wissenschaft,

Bildung und Kultur wenden würden. Das Anliegen sollte sein,

zu prüfen, ob eine Mitfinanzierung unserer Vorhaben möglich

ist. Immerhin handelt es sich um ein „Blaubuchmuseum“, noch

dazu im abgeschiedenen ländlichen Raum. Der letzte Aspekt

ist besonders wichtig, weil die Förderung des Tourismus und

der Kultur im ländlichen Raum immer wieder thematisiert wird.

Vielleicht helfen mehrere Schreiben von Ihnen, auf das HSM

und die HSG aufmerksam zu machen, und wir haben dadurch

größeren Erfolg bei der Realisierung der erforderlichen Maß-

nahmen.

Mit Optimismus haben wir schon viele Ziele verwirklichen kön-

nen, warum nicht auch dieses? Ganz zu schweigen davon, dass

es ein besonderes Geschenk aus Anlass des 25-jährigen Beste-

hens unserer Gesellschaft im Jahre 2016 wäre.

Dieses Informationsblatt erreicht Sie in diesem Jahr besonders

spät. Die Ursache dafür liegt auch in der enormen Arbeitsbelas-

tung der Redaktion. Bitte haben Sie dafür Verständnis.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Geleitwort des Vorsitzenden der Heinrich-Schliemann-Gesellschaft Ankershagen,

Herrn Rainer Hilse